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3Impulszähler mit Geiger-Müller-Zählrohr

etwa 1955

Impulszähler

Nikolai W. Timoféeff-Ressovsky und Max Delbrück bestrahlten befruchtete Fliegeneier und Larven, um die dadurch erzeugten Mutanten untersuchen zu können. Um radioaktive Isotope zu registrieren und die Ergebnisse der durchgeführten Experimente interpretieren zu können, war es entscheidend, die Strahlungsmenge zu kennen. Hierzu kann ein Geiger-Müller-Zählrohr verwendet werden.

Es besteht aus einem Metallrohr, das an beiden Enden verschlossen ist, und einem Draht, der das Rohr entlang der Achse durchzieht und an einem Ende durch einen (Glas-)Isolator hinausführt. Das Rohr bildet die Kathode, der Draht die Anode, dazwischen wird eine Gleichspannung angelegt. Im Rohr befindet sich ein Gas, welches freie Elektronen immer dann erzeugt, wenn radioaktive Strahlung einfällt. Die Elektronen wandern zur Anode, wo sie als kurze Stromimpulse erfasst werden, die in einem Lautsprecher als Knackgeräusche hörbar sind. Hierfür reicht bereits ein einziges freigesetztes Elektron aus.

Das Geiger-Müller-Zählrohr wurde in den 1920er Jahren von Hans Geiger und Walther Müller an der Universität Kiel entwickelt. Neu daran war, dass der Detektor Teilchen oder Strahlungsquanten mit elektrischen Impulsen erfasste. Das Geiger-Müller-Zählrohr kann nicht zwischen Teilchen unterscheiden; die Impulse für alle Teilchen sind gleich. Es eignet sich aber sehr gut, um einfallende Teilchen/Quanten zu zählen, daher auch der Name Zählrohr. Dieses Gerät war demnach entscheidend, um beispielsweise die Theorie zu bestätigen, dass die Menge der durch Strahlung hervorgerufenen Mutationen proportional zur Strahlungsmenge ist. Diese Erkenntnis führte zur Vorstellung von Genen als Molekülverbänden.