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14Leuchttürme

Olafur Eliasson
2000, Lichtinstallation

Leuchttürme

Zu beiden Seiten der Straße stehen stählerne Dreibeine, die bunte Leuchten tragen. Dies ist eine Installation des Künstlers Olafur Eliasson mit dem Titel „Leuchttürme“.

Olafur Eliasson wurde 1967 in Dänemark geboren. In seiner Kindheit verbrachte er viel Zeit in Island, später studierte er an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen. Seit 1997 sind seine umfangreichen Einzelausstellungen – mit Installationen, Gemälden, Skulpturen, Fotografien und Filmen – in Museen weltweit zu sehen.

2003 vertrat er Dänemark bei der 50. Biennale in Venedig. Nach einem Ruf an die Universität der Künste in Berlin gründete er dort 2009 das Institut für Raumexperimente, das er bis 2014 betreute. Seit 2012 ist Eliasson Mitglied der Akademie der Künste. Der Künstler lebt in Berlin und Kopenhagen.

Olafur Eliasson beschäftigt sich vornehmlich mit physikalischen Phänomenen in der Natur, mit Licht, Bewegung oder Reflexion. Im vorliegenden Werk ist jeder Leuchtturm-Lampe ein Farbfeld zugeordnet, wodurch die Umgebung in farbige Segmente unterteilt wird. Beim Vorbeigehen oder -fahren nehmen die Menschen eine Veränderung der Farbe wahr.

Dies verweist darauf, dass Ausschnitt und Farbe der Welt vom Standpunkt des Betrachtenden abhängen.

Leuchttürme Detail

In der modernen Forschung gibt es die Leuchtturm-Projekte und -Institute, die besonders gefördert werden und deren Strahlkraft auf ihre Bedeutung für die Gesellschaft hinweist. Der Titel von Eliassons Werk lädt zu Assoziationen ein. Er kann als Verweis darauf verstanden werden, sich nicht selbst als Leuchtturm der Wissenschaft zu verstehen. Und er kann auch ein Hinweis auf transdisziplinäre Forschung sein. Unter diesem Blickwinkel wären die farbigen Segmente eine Allegorie auf die wissenschaftlichen Teildisziplinen. Sie scheinen getrennt voneinander zu sein, wie die unterschiedlichen Farben des Spektrums. Doch wer nähertritt und an der Installation vorbeigeht, wird keine klare Grenze zwischen den Farben erkennen. Das kann so interpretiert werden, dass die uns gewohnte Trennung zwischen den wissenschaftlichen Teildisziplinen eine künstliche ist. Nicht zuletzt kann man darin den Aufruf sehen, in alle Richtungen nach Erkenntnis zu suchen.

Die Installation wurde im Jahr 2000 mit Mitteln der LOTTO-Stiftung Berlin für den Skulpturenpark erworben.