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25dMinz- und Kümmelbeete

Mojito-Minze
Mentha nemorosa

Minze

Die letzte Station des Rundgangs bilden eine Reihe von Beeten, die vor dem Hochfeld-MRT Gebäude mit unterschiedlichen Minz- und Kümmel-Arten bepflanzt sind. Die Beete sind Teil des Kunstwerks "Chiralität" der Berliner Künstlerin Ulrike Mohr. Im Skulpturen-Rundgang können Sie mehr über das Werk erfahren.

Minze und Kümmel sind krautige Pflanzen, die neben ihrer Verwendung als Gewürz eine lange Tradition in der Naturheilkunde haben. Von beiden Gattungen gibt es je über 20 Arten, die in gemäßigten Gebieten beheimatet sind. Die Auswahl in diesen Beeten basiert auf der Pflanzensammlung Karls des Großen.

Die Gemeinsamkeit von Minze und Kümmel ist das in ihnen enthaltene bioaktive Molekül Carvon. Dieser Stoff ist auch der Grund dafür, dass die Minz- und Kümmelbeete zum Kunstwerkes auf der gegenüberliegenden Straßenseite gehören. Die dortigen Skulpturen stellen die beiden Formen von Carvon dar: S-(+)- und dem R-(-)-Carvon. Ihre chemische Summenformel ist identisch: C10H14O. Der einzige Unterschied zwischen den Formen ist ihre räumliche Anordnung: sie spiegeln sich wie linke und rechte Hand. Allein dieser Unterschied führt dazu, dass für uns S-(+)-Carvon nach Kümmel, und R-(-)-Carvon nach Minze riecht.

Die Mojito-Minze ist eine Kreuzung Pfeffer- und Krauser Minze. Sie wird auch Hemingway-Minze genannt. Die Mojito-Minze wächst selten über 80 Zentimeter hoch. Ihre Stängel sind vierkantig, die Blätter gezackt, die Blüten hellviolett.

Da sie wenig Menthol enthält, wird sie für Cocktails wie den Mojito verwendet. Diesem Umstand verdankt sie auch ihre Namen. Sie soll aus dem Garten der Bar stammen, die Ernest Hemingway gerne besuchte.

 

Minze

Die Minze, botanisch Mentha, ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Lippenblütengewächse oder Lamiaceae. Die Namen Minze und Mentha gehen auf die griechische Nymphe Minthe zurück, die von Persephone in das Gewächs verwandelt wurde, um sie vor Hades, dem Gott der Unterwelt, zu schützen. Funde in altägyptischen Gräbern zeigen, dass die Pfefferminze bereits um 1000 vor Christus bekannt war. Pfefferminze und andere Namen beziehen sich auf den intensiven Geruch der Pflanze. Auch andere Minze-Sorten tragen Namen, die auf die Geschmacksähnlichkeit mit anderen Pflanzenarten hinweisen, wie Apfel- oder Ananas-Minze.

Minzen werden bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt. Sie enthalten ätherische Öle, vor allem Menthol und R-(-)-Carvon sind hierbei von Bedeutung. Beispielsweise werden die Minz-Blätter frisch oder getrocknet als Tee aufgegossen bei Problemen im Magen-Darmbereich, bei Galle- und Leberleiden, Flatulenz und Leibschmerzen sowie Menstruationsbeschwerden verwendet. Vielfach wird der Tee auch bei Erkältungskrankheiten und Entzündungen der oberen Luftwege sowie bei Kopfschmerzen getrunken. Das aus den blühenden oberirdischen Teilen durch Wasserdampfdestillation gewonnene ätherische Minz-Öl wird für ähnliche Beschwerden innerlich angewendet, zuweilen auch als Inhalat. Äußerlich findet es bei Muskel- und Nervenschmerzen Anwendung. Neben seiner Rolle als Gewürz ist Minze auch aromatischer Bestandteil von Likören, Zahnpasten und Kaugummi. In der Kosmetikindustrie wird es zur Parfümierung von Seifen und Kosmetika genutzt.