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7Max Delbrück

04.09.1906 in Berlin –
09.03.1981 in Pasadena, Kalifornien, USA

Max Delbrück

Max Delbrück war ein deutscher Mathematiker, Physiker und Genetiker. Mit seinen Arbeiten begründete er die moderne Genetik. 1969 erhielt er den Nobelpreis „... für die Entdeckungen betreffend den Vermehrungsmechanismus und die genetische Struktur von Viren“.

Max Delbrück studierte von 1924 bis 1929 Physik und Mathematik in Tübingen, Bonn, Berlin und Göttingen. Danach wandte er sich in Bristol, Kopenhagen und Zürich vor allem der theoretischen Physik zu, worin er 1930 promovierte. Er beschrieb die Streuung eines Photons am elektromagnetischen Feld eines Atomkerns, die nach ihm als Delbrück-Streuung bezeichnet wird. 1932 wurde Delbrück Assistent von Lise Meitner am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie in Berlin-Dahlem. In dieser Zeit lernte Delbrück den dänischen Physiker und Nobelpreisträger Niels Bohr kennen, der ihn dazu brachte, sich mit biologischen Problemen wie der Frage nach der Natur des Lebens oder der Gene zu befassen. Letztere waren zur damaligen Zeit theoretische Modelle, ihre Natur noch völlig unbekannt. Zwischen 1932 und 1937 arbeitete Delbrück mit dem russischen Genetiker und Biophysiker Nikolai W. Timoféeff-Ressovsky am KWI für Hirnforschung in Berlin-Buch zusammen. Im Ergebnis entstand die Arbeit „Über die Natur der Genmutation und der Genstruktur“, die zu einem Meilenstein der Entwicklung der modernen Genetik wurde. Hierin beschreiben die Autoren erstmals Gene als Molekülverbände.

Max Delbrück Büste

1937 erhielt Delbrück ein Rockefeller-Stipendium, mit dem er an das „California Institute of Technology“ (Caltech) in Pasadena ging. 1939 lief sein Stipendium aus, er konnte aber in den USA bleiben, da ihn die Vanderbilt Universität in Nashville zum Professor für Physik berief. 1947 kehrte Delbrück als Professor für Biologie zurück an das Caltech. Hier arbeitete er mit Bakteriophagen (Bakterienviren) darüber, wie genetische Information gespeichert, weitergegeben und verändert werden können. Für diese Arbeiten erhielt Delbrück 1969 zusammen mit den US-amerikanischen Biologen Alfred Day Hershey und Salvador Edward Luria den Nobelpreis in Physiologie oder Medizin. Max Delbrück starb 1981 in Kalifornien.

Seine Arbeiten bilden die Basis für die moderne Molekularbiologie und Genetik. Aus diesem Grund trägt das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz Gemeinschaft (MDC) auf dem Campus Berlin-Buch seinen Namen.

Hans Scheib, Bronze, 2003