direkt zum Inhalt springen

9XY

Gaby Schulze
2013, Muschelkalk

XY vor dem Timoféef-Ressovsky-Haus

Vor dem Timoféef-Ressovsky-Haus stehen zwei Skulpturen aus Muschelkalk. Groß wie Medizinbälle, auf etwa hüfthohen stählernen Stäben. Die Skulptur „XY“ der Künstlerin Gaby Schulze.

Gaby Schulze studierte an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee Malerei und Bildhauerei mit dem Schwerpunkt Steinbildhauerei und Neue Medien. Von 2001 – 2003 war sie Dozentin an der Freien Akademie für Kunst Berlin. Neben Einzelausstellungen sind ihre Werke auch in Sammlungen und im öffentlichen Raum zu sehen. Hier finden sich ihre Werke oft an schwer zugänglichen Orten in der Natur, aber auch an Forschungsinstituten, neben dem Campus Berlin-Buch auch an der Charité oder dem Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik. Seit einigen Jahren beschäftigt sich Gaby Schulze vermehrt mit digitalen Vermittlungsformaten. Sie lebt und arbeitet in Berlin und Brandenburg.

In ihrem zumeist projektbezogenen Schaffen setzt sich Gaby Schulze mit lebenswissenschaftlichen Themen auseinander. Zwei der Fragen, mit denen sie sich in ihrem Schaffen immer wieder auseinandersetzte, sind die nach dem Zusammenhang von Form und Funktion und die danach, was Leben eigentlich ist.

Angeregt von mikroskopischen Aufnahmen menschlicher Erbsubstanz thematisiert sie in diesem Werk die kleinsten menschlichen Chromosomen, die zugleich den „kleinen Unterschied“ ausmachen – die Geschlechtschromosomen.

XY mit Spiegelung

Ihre aus Granit gefertigte Skulptur stellt das X- und Y-Chromosom figürlich dar. Der dunkle Stein wirkt zunächst massig. Einen Kontrast bilden die Edelstahlstäbe auf denen die Figuren befestigt sind. Ihre Zartheit, und das glänzende Edelstahlmaterial lässt die Chromosomen schwebend erscheinen, verleihen ihnen Leichtigkeit. Wer näher tritt, bemerkt das Glitzern der im Stein befindlichen Quarze. Es zieht den Blick der Betrachtenden ins Innere und lockt, sich mit Fragen nach Form und Funktion oder auch eigenen Assoziationen zu beschäftigen. Nicht zuletzt kann das Funkeln als eine Allegorie auf die Faszination verstanden werden, die Wissenschaftler*innen für ihre Studienobjekte empfinden und die Künstler*innen wie Gaby Schulze zu ihren Werken inspirieren.

Ermöglicht mit öffentlichen Mitteln als Kunst am Bau.

Ein Interview mit Gaby Schulze finden Sie hier:

Interview: