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5Großes Sonnenzeichen I

Rainer Kriester
1995, Bronze

Großes Sonnenzeichen I

Vor dem Kongresszentrum Max Delbrück Communications Center befindet sich das nächste Kunstwerk des Rundgangs, die Skulptur „Großes Sonnenzeichen I“. Eine massive Bronzeskulptur mit heller Patina des Bildhauers Rainer Kriester. Auf der Oberfläche von Vorder- und Rückseite bilden mehrere Kerben je ein Sonnensymbol.

Rainer Kriester wurde 1935 in Plauen im Vogtland geboren. Er studierte zunächst Medizin in Leipzig, bevor er 1958 nach DDR-Haft wegen Staatsverleumdung nach West-Berlin floh, wo er sein Studium fortsetzte, welches er 1961 abbrach, um zum Kunststudium zu wechseln. 1970 debütierte er mit Ausstellungen und begann, sich mit Bildhauerei zu befassen. Von 1971 – 1976 lehrte er Plastische Kunst an der Hochschule der Künste in Berlin. Es folgten zahlreiche Ausstellungen und Werke in öffentlichen Sammlungen im In- und Ausland. Viele seiner Werke sind auch in öffentlichen Räumen aufgestellt. Rainer Kriester war Mitglied im Deutschen Künstlerbund.
Er starb 2002 in seiner Wahlheimat Italien.

Großes Sonnenzeichen I, Detail

Die Großplastik ist eine der abstrakten helmgleichen „Kopfplastiken“, die für das Werk des Bildhauers so typisch sind. Kriester beschäftige sich mit dem menschlichen Kopf und sagte einmal über sein Schaffen:

Ich bin Realist von Natur aus, aber ich arbeite nicht realistisch. Ich bin kein Abstrakter, aber ich suche die Abstraktion. – Das heißt nichts anderes, als dass es meiner Natur entspricht von realen Dingen, einer realen Wahrnehmung auszugehen. Und es bedeutet ebenso, dass ich eine unstillbare Neugierde, einen großen Hunger nach Abstraktion habe.“ 1

Hier lässt sich die Gemeinsamkeit von Kunst und Wissenschaft sehen.

Die Skulptur stand zunächst längere Zeit als Leihgabe auf dem Campus, bevor sie 2000 mit Mitteln der LOTTO-Stiftung Berlin erworben konnte.

1) Rainer Kriester, Köpfe und Stelen, Hirmer Verlag München, 1996