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10Es ist so schön, neben dir zu stehen

Hella Horstmeier
1996, Beton

Es ist so schön, neben dir zu stehen

Direkt an der Kreuzung, auf der rechten Seite, stehen zwei etwa zwei Meter hohe Betonsäulen auf einem in die Erde eingelassenen Sockel. Die Skulptur trägt den Titel „Es ist so schön, neben Dir zu stehen“ und stammt von der Berliner Künstlerin Hella Horstmeier.

Wie schon in Horstmeiers Kunstwerk Skulptur „aufgehoben“ treten auch hier zwei Elemente in Dialog zueinander. In diesem Fall zwei aus Beton gefertigte Stelen, unregelmäßig geformt, sich nach oben hin einander zuneigend. Die Fertigung aus demselben Material lenkt den Blick dadurch auf ihre Gestalt und Position. Sie neigen sich einander zu, berühren sich jedoch nicht. Die Gliederung in Segmente ist bei beiden Stelen gleich, doch während sie bei der einen Kanten aufweist, bleibt sie bei der anderen eher rundlich, haben hier Brüche zwischen den Segmenten und dort nicht.

Wie andere abstrakte Plastiken von Hella Horstmeier lädt auch diese zu persönlichen Assoziationen ein. Horstmeier selbst sagt dazu: „Bildhauerei ist immer abhängig vom Raum. Für mich ist es interessant, was Andere in meinen Werken sehen. Ich wähle den Titel, um einen Einstieg zu geben. Die Deutung ist vom Betrachter und vom Ort abhängig. Aber für mich ist das figürlich. Es sind Formen. Menschliche Formen“.

Skulptur auf dem Campus Berlin-Buch

Hierin liegt eine direkte Verbindung zum Campus Berlin-Buch mit seinen Einrichtungen, die sich biomedizinischen Fragestellungen widmen. Das größte Institut auf dem Campus Berlin-Buch trägt den Namen Max Delbrücks, der für seine genetischen Arbeiten berühmt wurde. Gespräche unter den hier Beschäftigten haben gezeigt, dass viele in dieser Skulptur eine figürliche Darstellung von Chromosomenpaaren sehen. Dies zeigt beispielhaft einerseits die Abhängigkeit der Deutung vom Ort und dem persönlichen Hintergrund der Betrachtenden. Andererseits belegt es, wie Horstmeiers Werke die Menschen zum Assoziieren anregen und sie mit dem Werk, mit sich und untereinander in Dialog bringen.

Das Kunstwerk ist eine private Spende des MDC-Gründungsdirektors Detlev Ganten und seiner Frau Ursula Ganten.

Interview: