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20Lichtspur

Hermann Bachmann
1990, Acryl auf Nessel

Lichtspur von Hermann Bachmann, 1990, Acryl auf Nessel

Das Bild “Lichtspur” von Hermann Bachmann befindet sich im Otto-Warburg-Saal der Campus-Mensa. Von der Terrasse aus gesehen befindet sich das Gemälde auf der linken hinteren Stirnseite des Saals.

Hermann Bachmann wurde 1922 in Halle an der Saale geboren. Während seiner Ausbildung zum Schriftsetzer und Gebrauchsgrafiker an der Kunstgewerbeschule Offenbach am Main nahm er Unterricht im Aktzeichnen und Malen bei Otto Fischer-Lamberg. Im zweiten Weltkrieg diente er als Soldat an der Ostfront. Währenddessen versteckte er sich mit seinen Kameraden mehrfach in Mohnfeldern. Nach dem Krieg setzte er seine Studien autodidaktisch fort. Dabei verarbeitet er die Kriegserlebnisse über mehrere Jahre in Gemälden mit dem Motiv des Mohnfeldes.

Bald fand sein Werk Beachtung. 1946 nahm er an den ersten freien Ausstellungen teil, der „Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung“ in Dresden. 1948 und 1959 folgten in Halle seine ersten Einzelausstellungen. Bachmann gilt als Vertreter der Halleschen Schule, einer Strömung der modernen Malerei der 1940er und 1950er Jahre, deren Bildsprache trotz der vereinfachten Zeichenhaftigkeit noch figürlich war. Typisch für die Strömung ist das im Gemälde überwiegende "Hallesche Grau", das den Farben eine leuchtende Qualität verleiht.

1952 präsentierte Bachmann sein Gemälde "Mohn vor der Reife" in der Staatlichen Galerie Moritzburg Halle. Das Werk brachte ihm heftige Formalismus-Vorwürfe ein. Die Zeit war kulturpolitisch aufgeheizt, die Staatssicherheit wurde auf Bachmann angesetzt. 1952 erfolgte auch seine erste Ausstellung in West-Berlin, hierin zog er 1953 mit seiner Familie.

In den 1950er Jahren wandte sich Bachmann vom figuralen Frühwerk ab und begann gegenstandslose Farbspiele. Variierende Töne des "Halleschen Grau", „wie ein gedämpftes Licht einer trüben Sicht über die Bildfläche gelegt" (1) wurden zum Merkmal Bachmanns Malerei dieser Zeit.

Ab 1957 war er Dozent an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin, die ihn 1961 zum Professor berief. Nach seiner Emeritierung 1987 zog Bachmann nach Karlsruhe-Durlach, Geburtsort seiner Frau Gisela. Dort starb er im Jahr 1995.

Das Gemälde Lichtspur stammt aus dem Jahr 1990 und ist mit Acryl auf Nessel gemalt. Auch hier variieren Grautöne, vor denen sich eine senkrechte flammenartige gelb rote Spur in der Bildmitte kontrastreich abhebt.

Das Gemälde wurde im Jahr 2000 mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin für den Skulpturenpark erworben.

Hier finden sie Bachmanns "Traum vor Sonnenaufgang im Februar 1992"

Das Gemälde kann ausschließlich während der Öffnungszeiten der Mensa besichtigt werden.

Mit Material aus:

Herrmann Bachmann (Maler) auf Wikipedia

Kunst am Max Delbrück Center

Kunstmuseum Moritzburg Halle/Saale

Zerrissen: Werke des sächsischen Malers Hermann Bachmann in Berlin (aus FAZ)

zdfkultur

(1) Kunst in der DDR