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4Das E als Element der Architektur

Raffael Rheinsberg
2000, Bleche aus Transformatoren

Das E als Element der Architektur

Rechts des Weges fällt der Blick auf ein Transformatorenhaus, dessen Außenwand mit E-förmigen Blechen versehen ist. Die Installation „Das E als Element der Architektur“ des Objekt-Künstlers Raffael Rheinsberg.

Raffael Rheinsberg wurde 1943 in Kiel geboren. Nach einer Lehre als Former und Gießer studierte er an der Fachhochschule für Gestaltung in Kiel. Er stellte im In- und Ausland aus, war Mitglied des Deutschen Künstlerbundes und gewann zahlreiche Preise. Der Künstler starb 2016 in Forst im Hunsrück.

Rheinsberg arbeitete mit Fundstücken. Objekte seiner Kunst waren oft ausrangierte Alltagsgegenstände, die er ihrem Kontext entnahm und in groß angelegten Installationen mit einer neuen Identität versah. Er selbst bezeichnete den Symbolwert eines Gegenstandes als unendlich. Laut Rheinsberg besitzt jeder Gegenstand eine Seele, an die er sich mit seinem Arrangement heranwagte. 1983 hielt er sich für ein Jahr in New York auf, wo er erstmals das E als Grundform in der modernen Architektur entdeckte.

Transformatorenhaus im Herbst

Aus oft genutzten aber übersehenen Dingen „Sehenswertes“ zu machen, sich der Dinge im Wortsinn bewusst zu werden, kann neben einem allgemeingültigen Aufruf an die Menschen auch als Parallele zur modernen Wissenschaft gesehen werden. Rheinsberg formte durch die Wickelplatten unterschiedlicher Größe aus dem sonst übersehenen Transformatorengebäude selbst ein Kunstwerk. Das kann auch als Hinweis darauf verstanden werden, die Vorgänge in dem Gebäude, das Wissen um Funktionsprinzipien zur Kunst zu erheben: zu transformieren.

Die Installation wurde im Jahr 2000 mit Mitteln der LOTTO-Stiftung Berlin für den Skulpturenpark erworben.