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18Comic vs. Hitec

Robert Patz
2011, Comic-Tapete

Comic vs. Hitec, vor dem Hauseingang

Das letzte Kunstwerk auf diesem Rundgang befindet sich im Gebäude der Berliner Ultrahochfeld-Magnetresonanz-Anlage. Treten Sie näher und blicken Sie durch die Glastür in den Flur. Hier sehen Sie den Beginn einer Comic-Tapete des Künstlers Robert Patz. Die Tapete erstreckt sich über die Wände aller drei Etagen des Gebäudes. Da der Zutritt zum Gebäude nur Angestellten erlaubt ist, können Sie sich den Comic als Bildergalerie auf dieser Seite ansehen.

Robert Patz wurde 1981 in Magdeburg geboren. Nach dem Abitur 2001 mit Schwerpunkt Mathematik und Elektrotechnik eröffnete Patz zunächst eine Kunstgalerie in Magdeburg, in der er zeitgenössische Malerei und Grafiken ausstellte. Ab 2006 studierte er Architektur, zunächst in Cottbus, später in Berlin an der Universität der Künste. Hier gewann Patz 2010 den vom MDC ausgelobten geschlossenen Kunst-am-Bau-Studierendenwettbewerb der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und der UdK Berlin, mit dessen Mitteln das Projekt umgesetzt werden konnte. Seither arbeitet er als freiberuflicher Künstler und als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität der Künste Berlin. Patz gewann mehrere Wettbewerbe und Auszeichnungen.

Die Comics zeigen die Besonderheit der Anlage mit ihren drei Magnetresonanz-Tomographen (MRT) auf drei Stockwerken. Patz schrieb in seiner Konzeption:

„Die konzertierte, technologisch geprägte Atmosphäre des Gebäudes wird durch narrative, bildnerische Darstellung konterkariert. “ 1

Und an anderer Stelle:

Ich will die menschliche Seite an der Technologie darstellen. “ 2

Die Geschichte des Comics entstand in Zusammenarbeit mit dem Leiter der Anlage, Prof. Thoralf Niendorf, und seinen Mitarbeiter*innen. Hierzu arbeitete Robert Patz für einige Wochen im Team von Prof. Niendorf mit. In der Geschichte arbeitet ein Praktikant im Labor, macht heimlich Eigenexperimente und „verschwindet“ hernach in einem der Scanner, wird hineingezogen in eine Art Zwischenwelt. Damit greift Patz Ängste auf, die mit der Maschine verbunden werden, um sie durch die heitere Bildsprache emotional abzumildern.

Daneben wird die wissenschaftliche Arbeit im Gebäude stilisierend ins Zentrum der Erzählung gerückt, kommentiert und ebenso phantastisch interpretiert.“ 1

Man kann dies auch als Aufruf an die Wissenschaft verstehen, sich den Menschen deutlicher zu erklären, um Ängste und Vorbehalte abzubauen.

Wenn Sie nun nach rechts gehen, verlassen Sie den Campus. Wollen Sie zurück zum Ausgangspunkt, dann folgen Sie der gestrichelten Linie auf dem Campusplan. Wir danken für Ihr Interesse und würden uns freuen, Sie wieder einmal auf dem Campus begrüßen können zu dürfen.

Interview:

1) opus4.kobv.de/opus4-udk/frontdoor/index/index/docId/1041, Stand 05.10.2021
2) Berliner Morgenpost, 27.07.2011, S11, siehe www.mdc-berlin.de/media/16497, Stand 05.10.2021