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Gewinner des 58. Regionalwettbewerbs „Jugend forscht“ gekürt

17.02.2023 / Von Diagnose mit künstlicher Intelligenz über Labyrinth-Mapping bis Regenbogenmilch – Berliner Schüler:innen traten mit spannenden Projekten auf dem Campus Berlin-Buch an

Schülerinnen im Gespräch mit der Jury des Wettbewerbs. Foto: Peter Himsel
Schülerinnen im Gespräch mit der Jury des Wettbewerbs. Foto: Peter Himsel

"Mach Ideen groß“ – so lautet das diesjährige Motto des bundesweiten Wettbewerbs Jugend forscht. Diese Herausforderung nahmen 44 Schülerinnen und Schüler aus Berlin an und beteiligten sich mit 24 Projekten am Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ bzw. „Schüler experimentieren“. Erstmals konnten die Schüler:innen nach der Pandemie ihre Arbeiten vor Ort auf dem Campus präsentieren. Am zweiten Wettbewerbstag, dem 15. Februar, öffnete die Ausstellung auch für Besucher, die an den Ständen direkt mit Schülerinnen und Schülern ins Gespräch kommen.

Mit Begeisterung waren bereits Neun- bis Zehnjährige dabei, die zur Farbstoffverteilung in (Regenbogen-)Milch oder zu besonders haltbaren Seifenblasen experimentiert hatten. Zwei Mädchen im Alter von 12 Jahren zeigten ihre Version nachhaltiger Wasserkreisläufe der Zukunft. Eine Schülerin und ein Schüler, die zusammen eine Physik-AG besuchen, präsentierten einen selbstgebauten Roboter, der ein Mapping von Labyrinthen erstellen kann. Bei den Projekten der Jugendlichen ab 15 Jahren (Kategorie „Jugend forscht“) gab es eine große Vielfalt an Themen: Sie reichten von Versuchen zu magnetisch-mechanischen Schwingern, zur Kommunikation von Hunden über Feinstaubbelastung bei Gartenarbeiten bis hin zu Rettungsdecken als Material für energiesparende Kleidung.

Siegerehrung und Sonderpreise

Bei der Siegerehrung wurden sechs erste Preise wurden, je drei in den Wettbewerbssparten „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“. Die Gewinnerinnen und Gewinner dürfen beim Landeswettbewerb an der TU Berlin teilnehmen.

Zusätzlich zu den 1. bis 3. Plätzen wurde je ein Sonderpreis „Energiewende und Klimaschutz“, „Qualitätssicherung durch zerstörungsfreie Prüfung“, „plus-MINT für Kreativität in der Physik“ sowie für „Ressourceneffizienz“ vergeben.

In den Fachgebieten Biologie, Physik, Chemie und Mathematik/Informatik qualifizierten sich darüber hinaus acht junge Forscher:innen für den Campus-Sonderpreis, der freien Eintritt zur Langen Nach der Wissenschaften 2023 gewährt:

Das Max Delbrück Center prämierte das Projekt „Orch-ai-d - Software zur Erkennung von Pflanzenkrankheiten durch künstliche Intelligenz (KI) “, das im Bereich Mathematik und Informatik den ersten Platz bei Jugend forscht belegte. Eine Schülerin und ein Schüler haben eine KI entwickelt, die die Orchidee und ihre einzelnen Bestandteile erkennt, feststellt, welchen Zustand sie haben und entsprechende Pflegehinweise ausgibt. Das Ergebnis dieser sehr ausführlichen und präzisen Arbeit hat sogar das Potenzial, auf menschliche Erkrankungen ausgeweitet zu werden.

Das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie zeichnete eine Arbeit im Fachbereich Chemie von „Schüler experimentieren“ aus, die sich mit dem Beitrag von Schwengelpumpen im öffentlichen Raum für die Notfallversorgung im Prenzlauer Berg befasste. Die beiden Schüler analysierten anhand verschiedener Pumpenstandorte, welche Zusammensetzung das Grundwasser hat und ob es trinkbar ist. Dabei zeigten sie, dass getrübtes Wasser nicht unbedingt ein Warnzeichen sein muss, dass das Wasser zu viele Schadstoffe enthält.

Eine solarbetriebene Akkujacke „STAY ELEKTRIC“ zeichnete das Experimental and Clinical Research Center aus. Dieses Projekt belegte im Fachbereich Physik in der Schülerkategorie den 2. Platz. Ein Dreierteam entwickelte eigenständig kleine Solar-Plaketten als Aufnäher, die einen in der Jacke integrierten Akku speisen. Ausgehend von der Idee, unterwegs genügend Kapazität fürs Handy zu haben, ließen sich perspektivisch auch Anwendungen wie ein Notfallknopf oder medizinische Wärmebereiche ableiten.

Die Campus Berlin-Buch GmbH Bio verlieh ihren Campus-Sonderpreis an einen Schüler, dessen Projekt auf den ersten Platz im Bereich Biologie von „Schüler experimentieren“ kam. Im Gegensatz zu vielen anderen, deren Ideen in AGs entstanden oder von Lehrer:innen oder Eltern angeregt wurden, entwickelte er sein Thema „Strom und Wärme aus Biomüll?“ aus eigener Initiative. Für sein Experiment baute er unter anderem einen Abfalleimer so um, dass dieser die Energie aus Biomüll nutzen konnte.

Ein weiterer Campuspreis ging im Fachbereich Physik an das Jugend-forscht-Projekt „Neue Elektrizitätsquellen: Die Brücke zwischen Heute und Morgen“. Die Schülerin, die derzeit in einer Flüchtlingsunterkunft lebt, erstellte es ohne personelle oder finanzielle Unterstützung.

Im nächsten Jahr wird der Campus den „Jugend forscht“-Wettbewerb gern wieder unterstützen. „Als Wissenschafts- und Biotechcampus wollen wir junge Menschen für MINT-Fächer und fürs Forschen begeistern“, so Dr. Ulrich Scheller. „Der Wettbewerb Jugend forscht ist ein wunderbares Instrument, dass die Kinder und Jugendlichen auf verschiedensten Ebenen fördert – von der Ideenfindung über die Umsetzung eines Projekts bis hin zur Fähigkeit, mit anderen zu kooperieren.“

Weiterführende Informationen zum Wettbewerb