direkt zum Inhalt springen

16Riesen-Lebensbaum

Thuja plicata

Riesen-Lebensbaum

Baum Nummer 16 ist ein Riesen-Lebensbaum, botanisch Thuja plicata, aus der Familie der Zypressengewächse oder Cupressaceae. Im englischen Sprachraum wird er Western Red Cedar genannt. Der Gattungsname Thuja wird vom griechischen thyo (opfern) abgeleitet, da das angenehm riechende Holz bei Opfern verbrannt wurde. Hierauf lässt sich auch der Name "Lebens"baum beziehen.

Es handelt sich bei Riesen-Lebensbäumen um immergrünen Heckenpflanzen, die in ihrer Heimat Nordamerika Wuchshöhen von bis zu 50 Metern und Stammdurchmesser von bis zu sechs Metern erreichen. Die Baumkrone ist schmal kegelförmig; bei alten Bäumen verbreitert sich die Krone. Die breit gefurchte Rinde ist anfangs dunkel rotbraun, im Alter grau und löst sich in Platten ab.

Die schuppenförmigen Blätter stehen angedrückt an den Zweigen. Sie duften selbst ohne Reiben bereits aromatisch. Die schuppenförmigen Blätter sind oben glänzend frischgrün, unten heller.

Der Riesen-Lebensbaum ist einhäusig getrenntgeschlechtig, männliche und weibliche Zapfen befinden sich also an einer Pflanze. Die männlichen Zapfen sind sehr klein und stehen endständig an Zweigspitzen; sie sind blassgelb und stäuben im März. Die weiblichen Zapfen bilden sich an kräftigeren Zweigen und sind bei einer Größe von etwa einem Zentimeter eiförmig. Sie sind im Sommer gelb und werden im Spätherbst braun.

Riesen-Lebensbaum Zweige
Riesen-Lebensbaum Nadeln
Riesen-Lebensbaum Stamm
Riesen-Lebensbaum Zapfen
Riesen-Lebensbaum Nahaufnahme
Riesen-Lebensbaum Zapfen reif
Riesen-Lebensbaum im Winter

Riesen-Lebensbäume sind winterhart, leiden aber unter Sommertrockenheit, was zum Absterben der Triebspitzen führen kann. Das Verbreitungsgebiet des Riesen-Lebensbaums liegt im westlichen Nordamerika. Im 16. Jahrhundert wurde er in Europa eingeführt, angepflanzt und ist verwildert. Er wird als dekorativer, bis zum Boden beasteter Solitärbaum in Parks und größeren Gärten angebaut und als Heckenpflanze verwendet. Auf dem Campus stehen die Bäume im Ergebnis der Friedhofsplanung zu Beginn des 20. Jahrhunderts hauptsächlich in Gruppen und Reihen.

Das Gewächs gilt als eine der ältesten Heilpflanzen der nordamerikanischen Ureinwohner. Sie verwenden die Zweige gegen Erkältungen, Infektionen und Hautleiden. In Europa wurden Extrakte grüner Pflanzenteile früher bei Rheuma, Gicht, Neuralgien und gegen Wurmerkrankungen verwendet. Heute werden sie als Bestandteil in Immunstimulanzien bei akuten und chronischen Atemwegsinfekten, zuweilen als Begleittherapie zur Antibiotikabehandlung sowie bei bakteriellen Hautinfekten, auch Herpes simplex labialis, eingesetzt. Die Anwendung ist aber wegen des Monoterpens Thujon, was Krämpfe auslösen kann, umstritten. Oral in ausreichender Menge aufgenommen kann das Gift tödlich sein. Wird Heckenschnitt mit Thuja auf Weideplätzen entsorgt, kommt es bisweilen zu tödlichen Vergiftungen von Weidetieren. Thujon ist auch hautreizend, die Pflanzen sollten daher nur mit Handschuhen geschnitten werden.