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12Gemeiner Goldregen

Laburnum anagyroides

Gemeiner Goldregen

Ein Stück weiter rechts steht Baum Nummer 12, ein gemeiner Goldregen, auch gewöhnlicher Goldregen, Goldrausch, Gelbstrauch oder Bohnenbaum genannt, botanisch Laburnum anagyroides, aus der Familie der Schmetterlingsblütler oder Fabaceae.

Während der Blütezeit zwischen April und Juni zeigt sich der Namensgrund überdeutlich. Die kräftig gelben Blütentrauben, bogig von den Zweigen überhängend und bis zu dreißig Zentimeter lang, treten in derartiger Fülle auf, dass man tatsächlich meinen könnte, es regne Gold vom Himmel. Der gemeine Goldregen ist daher ein beliebter Zierstrauch, der seit mindestens dem 16. Jahrhundert in vielen Gärten als Blickfang dient. Der Name Bohnenbaum bezieht sich auf die bohnenförmigen Früchte.

Goldregen wächst als sommergrüner Strauch oder kleiner Baum auf Höhen von bis zu sieben Metern und etwa vier Metern Breite. Die Rinde ist an den meist mehreren Stämmen und überhängenden Ästen graubraun und glatt bleibend, an jungen Zweigen grünlich, an älteren braungrün. Die Laubblätter sind wechselständig angeordnet. Auf langen, dicht behaarten Blattstielen wachsen drei eiförmige Blättchen, die an der Oberseite dunkelgrün und an der Unterseite heller sind, behaart und etwa drei bis acht Zentimeter lang.

Goldregen Blüte
Goldregen Blatt
Goldregen Blätter
Goldregen Früchte
Goldregen Früchte 2
Goldregen Früchte 3
Goldregen Blüten

Als Leguminose verfügt der Goldregen über Luftstickstoff bindende Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln. Er gilt daher als anspruchslos, gedeiht auf trockenen bis frischen, lehmigen und kalkhaltigen Böden, passt sich aber auch an andere Bedingungen an. Er bevorzugt sonnige bis absonnige Standorte und verträgt Temperaturen bis minus 26 Grad Celsius.

Seine ursprüngliche Verbreitung ist Südeuropa, Nordafrika sowie Westasien.

Alle Pflanzenteile, insbesondere die Samen, enthalten giftige Alkaloide, unter anderem Cytisin, Laburnin, Laburnamin. Bereits drei bis vier unreife Hülsenfrüchte, fünfzehn bis zwanzig Samen oder zehn Blüten gelten für Menschen als tödlich. Weil Cytisin auf nicotinergene Acetylcholin-Rezeptoren wirkt, ähneln Vergiftungserscheinungen zunächst denen von Nikotin. Auf zentrale Erregung folgt bald eine Dämpfung des Zentralnervensystems. Es kommt zu Schweißausbrüchen, erhöhtem Speichelfluss, Übelkeit, Magenschmerzen und heftigem Erbrechen. Das Erbrechen kann die Todesfolge verhindern. Bleibt es aus, folgen starke Krämpfe, die in Lähmungen übergehen. Betrifft diese die Atemmuskulatur, kann es zum Tod kommen.

Der Gehalt von Cytisin nimmt im Verlauf der Vegetationszeit auf beinahe null ab. Spät geerntete Blätter wurden daher früher getrocknet als schleimlösendes und abführendes Mittel eingesetzt, wegen der Nikotin-ähnlichen Wirkung bisweilen gar als Tabakersatz. Die Samen wurden früher als Stimulans des Zentralnervensystems eingesetzt zur Raucherentwöhnung, als Keuchhusten-, Asthma- und Brechmittel sowie bei Verstopfung und zur Entwässerung.